Donnerstag, 12. Januar 2017

Rezension Handbuch der Fledermäuse



Handbuch der Fledermäuse – Europa und Nordwestafrika, Biologie,Kennzeichen,Gefährdung, 


 Christian Dietz, Dietmar Nill und Otto von Helversen, 413 Seiten, 567 farbige Bilder, 90 Grafiken, 47 farbigen Verbreitungskarten, kartoniert, 1,9 kg, Verlag Franckh-Kosmos, Stuttgart 2016, 68 Euro ISBN 978-3-440-14600-2


Dieses Handbuch ist ein einzigartiges Standardwerk, fachlich und ästhetisch. Seit 1999 wurde daran gearbeitet, die erste Auflage erschien 2007 und nun liegt die aktualisierte vor. Behandelt werden die Lebensform Fledermaus, ihre Artenvielfalt, der Flug, die Echoorientierung, die Jagd, die Nahrung, der Jahreszyklus, Wanderungen, Schwärmen, Tageslethargie und Winterschlaf, Verhalten, Jagdgebiete, Populationsbiologie, Ektoparasiten, Bedrohung, Schutz, Artbestimmung anhand der Ortungsrufe mit Fledermausdetektoren.
 Besonders beeindruckt hat mich der Bestimmungsschlüssel und die Beschreibung aller Arten Europas und Nordwestafrikas.  Von jeder Art werden behandelt Kennzeichen mit Maßen und Gewichten, ähnlichen Arten, Ortungslaute, Verbreitung mit Karte, Unterarten und Variabilität, Lebensraum, Quartiere, Verhalten, Fortpflanzung, Nahrungserwerb, Nahrung, Ortswechsel und Wanderungen, Gefährdung, offene Fragen und die spezielle Literatur. Dazu gehören Bilder, die begeistern. Zusätzlich gibt es ein Glossar für die Fachausdrücke, Kontaktadressen in Deutschland und Europa, 160 Allgemeine Literaturhinweise und am Schluss ein ausführliches Register.





Wenn ich angesichts dieser faszinierenden Tiere daran denke, dass Windmühlen, die nichts zum Klimaschutz beitragen, allein in Deutschland jährlich 200.000 von ihnen erschlagen und Spitzenfunktionäre des BUND gemeinsam mit Vertretern der Windmühlenindustrie seit Jahren für noch mehr Windmühlen werben, dann frage ich mich, was hier los ist und wie sie das gegenüber ihren Mitgliedern und Spendern verantworten wollen. Umso wichtiger ist, dass der neue Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e. V. (VLAB) den Fledermausschutz 2017 zu einem Arbeitsschwerpunkt macht.


Dr. Friedrich Buer    13. Januar  2017 





Dr. Friedrich Buer ist Gründungsmitglied und Beirat des „Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e.V. – VLAB“, einem neuen offiziell anerkannten Natur- und Umweltschutzverband. Ehrenpräsidenten sind Enoch zu Guttenberg und Hubert Weinzierl.








Rezension Die neuen Wilden




Die neuen Wilden – wie es mit fremden Tieren und Pflanzen gelingt, die Natur zu retten. Fred Pearce, Übersetzung aus dem Englischen, 330 Seiten, oekom Verlag, München 2016 ISBN 978-3-86581-768-6, 22,95 Euro


Fremde Arten können uns gelegentlich Angst machen. Sie sind jedoch das Beste, was die Natur hervorbringt, und nach all den Schäden, die Menschen ihr zugefügt haben, verkörpern sie heute womöglich die Chance auf ihr Wiedererstarken. Das schreibt Fred Pearce, der einer der angesehensten Umweltjournalisten Großbritanniens ist. Eine für viele Naturschützer provokante Aussage. Auch ich hatte bisher nur vom Gegenteil viel gehört und viel gelesen. Doch Fred Pearce präsentiert eine Fülle von Fakten, die seine Ansicht stützen und die ihn selbst vom Saulus zu Paulus gemacht haben.







 Unterstützt wird er von Josef H. Reichholf, der jahrelang Ökologie und Naturschutz an der Technischen Universität München gelehrt hat und umfangreich in nationalen und internationalen Naturschutz tätig war.

 Er schreibt im Vorwort: Ein neuer Naturschutz wird dringend gebraucht; einer, der sich aus den alten Dogmen löst und die unselige Spaltung von Mensch und Natur überwindet. Fred Pearce weist einen Weg. Sein Buch ist ungemein wichtig. Sich darauf einzulassen, erfordert jedoch Überwindung von eingepaukten Widerständen, die unsere Sicht- und Denkweise so sehr beschränken. Eine Wende im Naturschutz ist überfällig. Das Buch wird sie davon überzeugen! Mich hat es überzeugt.


Dr. Friedrich Buer   13. Januar 2017



Dr. Friedrich Buer ist Gründungsmitglied und Beirat des „Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern e.V. – VLAB“, einem neuen offiziell anerkannten Natur- und Umweltschutzverband. Ehrenpräsidenten sind Enoch zu Guttenberg und Hubert Weinzierl.